„Letztes Jahr haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma Recover IT unser altes EDV-Equipment recyclen lassen (siehe Ausgabe 01/2022). Den daraus gewonnenen Erlös in Höhe von 550 Euro wollten wir einem lokalen Spendenziel zugutekommen lassen. Besonders wichtig war uns dabei, dass die Spende in die Förderung von Kindern geht“, so Eva Valentina Kempf, geschäftsführende Gesellschafterin von HENKELHAUSEN. „Als wir dann von dem Verein und dessen wichtigen Einsatz erfuhren, waren wir uns schnell einig hier unterstützen zu wollen. Die Spendensumme haben wir seitens HENKELHAUSEN auf 1.000 Euro aufgestockt und den Scheck Ende 2022 gerne der Vorstandsvorsitzenden Renate Scheifes und ihrer ehrenamtlichen Kollegin Nancy Schuster überreicht“, fügt Matthias Kellersohn hinzu.

Wenn wir Lesen und Schreiben lernen, ist Schrift für uns eine Aneinanderreihung von unbekannten Symbolen. Diesen „Code“ gilt es in der ersten Klasse Schritt für Schritt zu knacken. Rund 10% aller Kinder in Deutschland haben allerdings beim Schrifterwerb erhebliche Probleme und erhalten im Laufe ihrer Schulzeit die Diagnose LRS. Bis zu dieser bleiben die Defizite leider noch häufig unerkannt und die Kinder werden als zieldifferent beschult oder gelten in den Sprachfächern als besonders „unmotiviert“. Hier kommt die ehemalige Grundschulkonrektorin Renate Scheifes und ihr Team ins Spiel.

Bereits vor mehr als 15 Jahren gründete Renate Scheifes gemeinsam mit engagierten Pädagogen und Eltern den „Niederrheinischer Verein zur Förderung des Lesens und Schreibens e.V.“ Damals noch für Grundschüler, erstreckt sich das Angebot mittlerweile bis zu Schülern der Sekundarstufe 2. „Wir merken eine stetige Zunahme an unerkannten Lerndefiziten insbesondere bei den Schülern ab Klasse 7. Diese Generation hat das Schreiben nach Hören über einen längeren Zeitraum praktiziert, was vor allem für Kinder mit LRS schlussendlich zum Verhängnis geworden ist“, so die Vereinsvorsitzende.

Um diesem Ansturm gewachsen und fachlich auf dem neuesten Stand zu sein, sichern jährliche interne und externe Fortbildungen die Arbeit der Teammitglieder. Dabei legen sie den Fokus auf Achtsamkeit, Anregung, Anleitung, Arbeitserfolg und Anerkennung. „Unsere Jungen und Mädchen gewinnen Selbstvertrauen und finden Mut sowie Freude am Lernen. Unser Ziel ist es, allen, die zu uns kommen, zu helfen.“ betont Nancy Schuster, „Wir beraten Eltern und Lehrkräfte, gehen in die Schulen und erlernen mit den Kindern Lerntechniken bei ihnen zuhause. Die Warteliste ist lang und teilweise sind die Schüler viele Jahre in unserer Betreuung. Umso mehr freut es uns, wenn wir uns von einer Familie dann verabschieden dürfen, weil die gemeinsame Arbeit erfolgreich war und wir einem neuen Kind einen Platz anbieten können.“ Zu ihrem Aufgabenfeld zählt u.a. die Einsatzkoordination der Teammitglieder bestehend aus LehrerInnen, SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen und einer Lerntherapeutin, die alle mit der LRS-Problematik vertraut sind. „Wir bemühen uns, die Kosten des Förderunterrichts für Familien, die sich die qualifizierte Förderung nicht leisten können, teils oder ganz zu übernehmen. Denn so eine Unterstützung für Schüler mit erhöhten Förderbedarf kann monatlich schnell den Betrag von 400 Euro überschreiten. Dabei sind wir u.a. auf Spenden angewiesen und dankbar, dass dadurch unsere Kinder Unterstützung erfahren dürfen. Nach Rücksprache mit unserem Team werden wir die Spende von HENKELHAUSEN nun für neues digitales Lernmaterial einsetzen.“ bestätigt Renate Scheifes.

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