Nachwuchskräfte für die MINT-Berufe

Wir arbeiten praxisorientiert und bieten die Möglichkeit, mit MINT-Fächern in Berührung zu kommen und die Lust darauf zu entdecken“, sagt Chrissoula Tolidou. Sie ist Leiterin des Krefelder zdi-Zentrums KReMINTec, das mit der Hochschule Niederrhein, der Arbeitsagentur Krefeld, wirtschaftlichen Interessenvertretungen, den örtlichen Schulen und zahlreichen Unternehmen zusammenarbeitet. Sie hat die als Verein gegründete Einrichtung mit aufgebaut und hat im Laufe der Zeit erschreckende Veränderungen festgestellt. „In den vergangenen zwölf Jahren ist die motorische und feinmotorische Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zurückgegangen.“ Auch das räumliche Vorstellungsvermögen sei nicht mehr so gut. „Das versuchen wir natürlich bei unseren Angeboten zu berücksichtigen.“ Pro Jahr bietet KReMINTec 120 bis 150 Tageskurse an und erreicht damit rund 1.700 Jugendliche. „Wir arbeiten mit den örtlichen Schulen zusammen und mit ihnen entwickeln wir gemeinsam feststehende Formate“, erklärt Tolidou.

„Man macht was Jugendaffines und mogelt etwas MINTdarunter.“

Um auf die Bedürfnisse der Jugendlichen besser eingehen zu können, ist der Betreuungsschlüssel in den Kursen sehr hoch. „Eine Gruppe besteht aus 15 Schülern und wird von zwei Dozenten betreut.“ Zurzeit arbeitet KReMINTec mit 33 Dozenten, unter anderem mit Lehrern vom Berufskolleg Uerdingen. Dort hat der Verein auch seinen Sitz. Ganz besondere Kurse gibt es in den Ferien. Die Teilnahme ist freiwillig, trotzdem sind die einwöchigen Kurse mit maximal zwölf Teilnehmern gut besucht. „Man macht was Jugendaffines, mogelt etwas MINT darunter und kann so nicht nur Interesse wecken, sondern auch begeistern“, sagt Tolidou lachend. So wurden in einer dieser Wochen mit dem Thema „Sternenkrieger“ ein Lichtschwert gebaut oder in einem anderen Kurs magische Accessoires aus thermoplastischem Material erstellt. Ideen für solche Kurse kommen oft von den Dozenten, aber auch den Schulen. „Wir machen Berufs- und Studienorientierung und das hat auch einen Mehrwert für die Schulen“, so Tolidou. Die können nämlich die MINT-Blöcke in ihren Wahlpflichtfächern verankern oder im Rahmen des Projektkurses in der Oberstufe durchführen. Neben den Tagesangeboten und Ferienkursen werden auch Blockkurse mit Themenschwerpunkten aus den Fachbereichen Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Metalltechnik, Chemie, Informatik, Robotik, Steuerungstechnik, künstliche Intelligenz und Digitalisierung für interessierte Schüler angeboten. Die Dozenten überlegen sich spannende Themen, manchmal kommen auch Anregungen aus den Schulen. In solchen Kursen werden zum Beispiel komplette 3-D-Drucker gebaut, das Modell eines Sattelschleppers erstellt oder Handyhalterungen konstruiert.

„Wir wünschen uns, dass junge Technikinteressierte dem Handwerk eine Chance geben.“

Ob und wie solche Angebote die Berufswahl beeinflussen, lässt sich vor allem wegen des Datenschutzes nicht nachvollziehen. Doch manchmal ergeben sich Rückmeldungen ganz zufällig. „Ich habe einen ehemaligen Schüler wiedergetroffen, der bei uns einen Blockkurs in der 9. Klasse besucht hat. Er studiert jetzt Wirtschaftsingenieurwesen“, erzählt Tolidou. „Wir wünschen uns, dass junge Technikinteressierte nicht immer direkt an ein Studium denken, sondern auch dem Handwerk eine Chance geben“, sagt Kristina Freiwald. Sie ist Leiterin des Marketing- und Personalmanagements und für die Fachkräftegewinnung bei HENKELHAUSEN verantwortlich. Gemeinsam mit der Ausbildungskoordinatorin Antje Wüsten setzt sie den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Nachwuchsgewinnung und -förderung. Ihrer Erfahrung nach ist vielen Jugendlichen, aber auch vielen Lehrerinnen und Lehrern gar nicht bewusst, welche Aus bildungsmöglichkeiten es in den MINT- Fächern gibt. Schon seit Jahren unterstützt das Krefelder Familienunternehmen den Verein und ermöglicht Schülern sowie ihren Lehrern Einblick in die Arbeitswelt von HENKELHAUSEN. „Diejenigen, die sich heute für MINT-Fächer interessieren, sind unsere Fachkräfte von morgen“, so Freiwald. Oft würden Schulen erst über die Kooperation mit KReMINTec auf HENKELHAUSEN aufmerksam. „Wir haben das Ziel, Nachwuchskräfte für uns als potenziellen Ausbildungsbetrieb zu begeistern und unsere gewerblichen Ausbildungsberufe nah an den Schülern zu platzieren“, sagt Antje Wüsten. „Da ist die Zusammenarbeit mit KreMINTec für uns Gold wert.“ Regelmäßig sucht HENKELHAUSEN den Austausch mit dem Verein und unterstützt, wenn möglich, mit Angeboten. „Und mit Frau Tolidou haben wir eine sehr engagierte Kooperationspartnerin gefunden“, sagt Freiwald. „Für uns ist das eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

www.kremintec.de

 

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