Problemerkennung und Gegensteuerung

Die Kommunikation zwischen einer Woodward easYgen Steuerung und einer Siemens SPS Simatic S7 findet üblicherweise über Modbus statt. In der Vergangenheit stießen die Entwickler bei HENKELHAUSEN stets auf das gleiche Problem: Die Programmierung der Modbus-Algorithmen in der S7-1200 SPS nimmt so viel Raum ein, dass für die eigentlichen Programmabläufe nur noch wenig Programmspeicher zur Verfügung steht. Teilweise mussten daher größere und teurere S7-1500 SPS eingesetzt werden. Zudem war mit keiner SPS ein Data Acknowledgement möglich. Das Team hat nun ein Gateway entwickelt, mit dem eine easYgen und eine
Simatic S7 über CANopen kommunizieren. „Unser CAN-IE Gateway ist kostengünstiger und flexibler als die aufwendige ModbusProgrammierung und es kann sogar als Stand-alone-Gerät ohne SPS die temporäre Umparametrierung der easYgen übernehmen“, bestätigt Chef-Entwickler Dipl.-Ing. Rainer Hinrichs.

Anwendungsspezifische Datenprotokolle

Mit CAN-IE Gateway ist es möglich, entweder eines der in einer easYgen vordefinierten Datenprotokolle zu verwenden oder mit dem Woodward Telegram Mapper Tool eigene Datenprotokolle zu erstellen. Diese selbst erstellten Datenprotokolle beinhalten nur die Werte, die für die jeweilige Netzersatzanlage benötigt werden. Der herausragende Vorteil: Die über CAN-Bus aus der easYgen ausgelesenen Werte werden in einem zuvor in der SPS definierten Datenbaustein abgelegt, ohne dass in der SPS ein Programm zur Kommunikation erstellt oder ein Kommunikationskanal geöffnet werden muss.

Modul für Uhrzeit

Da Netzersatzanlagen meistens nicht ins Gebäudenetz eingebunden sind, verfügen sie auch nicht über einen Zugang zu einem Zeit-Serversignal. Deshalb integrierte HENKELHAUSEN ein Echtzeituhr-Modul mit einer maximalen Abweichung von 1ppm. Das entspricht einer Abweichung von ca. 5,25 Minuten in 10 Jahren. Über dieses Modul können sowohl die SPS als auch die easYgen synchronisiert werden.

Nutzerdefinierte Parametrierung

Über die Digitaleingänge des CAN-IE Gateway kann die easYgen ganz gezielt für bestimmte Anwendungen umparametriert werden. So ist es beispielsweise möglich, bei Stadtwerke-Aggregaten, die normalerweise auf den Betriebsmodus „nur Generatorschalter“ eingestellt sind, für die Rücksynchronisierung den Betriebsmodus „Generatorschalter und Netzschalter“ zu aktivieren. Bei Notstromaggregaten für Sprinklerpumpen kann je nach Betriebsfall über einen Digitaleingang der Parameter für „Generatorschalter schließen bei Sprinklerbetrieb“ auf „Ja“ oder „Nein“ parametriert werden. Im Gateway ist auch ein Logikmanager hinterlegt, mit dem die Digitaleingänge logisch verknüpft werden können. Hierfür wurde von HENKELHAUSEN eigen seine grafische Benutzeroberfläche entwickelt und programmiert. Durch diese Benutzeroberfläche wurde das temporäre Umparametrieren der easYgen derart vereinfacht, dass ein Servicetechniker keine speziellen SPS-Kenntnisse benötigt, um eine mit dem Gateway ausgestattete Anlage in Betrieb zu nehmen.

Fazit: Das Gateway kann Daten erfassen, ohne dass in der SPS ein Programm zur Kommunikation erstellt oder ein Kommunikationskanal geöffnet werden muss.

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