BHKW Klärwerk Waßmannsdorf
HENKELHAUSEN war maßgeblich an einem neuen BHKW für das Klärwerk Waßmannsdorf beteiligt.
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„In den Forschungsprojekten bei RWE wird der Ansatz verfolgt, Dieselteilweise oder ganz durch klimaneutrale und emissionsärmere synthetische Kraftstoffe zu ersetzen“, sagt Oliver Harder. Der Elektrotechniker ist Projektleiter bei HENKELHAUSEN und Ansprechpartner für das RWE-Forschungsteam. Einen klimaneutralen und effektiven Kraftstoff zu finden, ist das Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Lieferung des Notstromcontainers in das Rheinische Revier war zunächst ein ganz normaler Auftrag.
Darüber hinaus nutzten die Forschenden das Knowhow von HENKELHAUSEN und ließen das Aggregat für ihre Anforderungen anpassen. „Wir haben für die Regelungstechnik einen neuen Baustein entwickelt und die Dieseleinspritzung modifiziert“, erzählt Harder. So konnte das Aggregat im Forschungsprojekt ALIGN-CCUS mit dem Alternativkraftstoff Dimethylether (DME), einem Flüssiggas mit ähnlichen Verbrennungseigenschaften wie Diesel, betrieben werden. Im Gegensatz zu Diesel verbrennt DME praktisch rußfrei und es entstehen auch weniger Stickoxide. Darüber hinaus kann DME klimaneutral aus CO2 und H2 synthetisch hergestellt werden. Am Standort von RWE wird eine entsprechende Syntheseanlage zu Forschungszwecken betrieben. Der theoretische Ansatz war vielversprechend, doch im Praxistest traten Probleme auf.
„DME hat keine Schmiereigenschaften und entfernt den schützenden Ölfilm ,entsprechend fehlt metallischen Flächen jeglicher Schutz und der Motor ist anfällig für Korrosion bei Feuchtigkeit und Luft“, erklärt der Elektrotechniker. Solche Ergebnisse sind wichtig, um den Motorenentwicklern Chancen und Risiken alternativer Kraftstoffe aufzuzeigen. In dem aktuellen Forschungsprojekt ECO2Fuel wird ein anderer Ansatz verfolgt. „Im Gegensatz zu dem früheren Forschungsprojekt ALIGN-CCUS, für das wir das Notstromaggregat ursprünglich beschafft hatten, wird der Motor jetzt nicht an einen alternativen Kraftstoff angepasst“, sagt RWE-Projektleiter Knut Stahl. Vielmehr sollen Betriebsgrenzen herkömmlicher Dieselmotoren für Mischungen aus Diesel und höheren Alkoholen, den sogenannten Diesel Blends ermittelt werden.
„Solche Diesel Blends werden zunächst an Motorprüfständen eines großen Autokonzerns erprobt. Später werden wir sie dann auch in unserem Notstromaggregat als Stationärmotor testen.“Dafür wurde das RWE-Notstromaggregat bei HENKELHAUSEN in Krefeld grundüberholt und mit einem neuen Motor ausgestattet. Jetzt steht es wieder in der RWE-Forschungsanlage, um für das neue Projekt eingesetzt zu werden. Die Alkohole für die Diesel Blends sollen später in einer sogenannten Co-Elektrolyse direkt elektrochemisch aus Wasser und CO2 hergestellt werden. Das CO2 dafür wird von der CO2-Wäsche-Pilotanlage von RWE bereitgestellt, die am Standort nun bereits seit 13 Jahren betrieben wird und inzwischen mehr als 105.000Betriebsstunden geleistet hat. Die Lieferung des Aggregats vor drei Jahren war eigentlich ein ganz normaler Auftrag für HENKELHAUSEN und geht doch weit darüber hinaus. „Wir gucken, wie wir uns einbringen und unterstützen können, wo RWE von unserem Know-how profitieren kann“, sagt Harder. Dabei begleitet er das Projekt vor Ort, vor allem wenn es um neue Anpassungen oder technische Fragestellungen geht. Für den 37-Jährigen eine Selbstverständlichkeit: „Wir wollen unterstützen, die Dekarbonisierung vorantreiben und uns selber ja auch weiterentwickeln.“